Erdbeben-Serie erschüttert Istanbul

Um exakt 12:49 Uhr Ortszeit bebte heute die Erde in der türkischen Metropole Istanbul. Ein Erdbeben der Stärke 6,2 auf der Richterskala erschütterte die Stadt und versetzte Millionen Menschen in Angst und Schrecken. Das Epizentrum lag laut seismologischen Angaben im Marmarameer, nur wenige Kilometer vor der Küste.

Bereits kurz nach dem Hauptbeben wurden zahlreiche Nachbeben registriert, einige davon mit Stärken zwischen 4,0 und 5,0. Die Erdstöße waren in nahezu allen Stadtteilen deutlich zu spüren. Viele Bewohner verließen fluchtartig ihre Wohnungen und versammelten sich auf offenen Plätzen, um Schutz vor möglichen weiteren Beben zu suchen. Augenzeugen berichten von schwankenden Gebäuden und klirrenden Fenstern.

Bislang gibt es keine verlässlichen Informationen über mögliche Schäden oder Verletzte. Die Behörden bitten um Geduld, während Einsatzkräfte das Ausmaß der Lage sondieren. Auch in westlichen Teilen Griechenlands war das Beben zu spüren.

Geologen und Erdbebenforscher hatten bereits seit Jahren vor einem großen Beben in dieser Region gewarnt. Istanbul liegt auf der Nordanatolischen Verwerfung, einer der aktivsten tektonischen Zonen der Welt. Dort stoßen die Anatolische und die Eurasische Platte aufeinander, schieben sich aneinander vorbei und bauen dabei enorme Spannungen auf. Experten sehen das heutige Ereignis als möglichen Vorboten eines noch stärkeren Bebens, das in der Region seit Jahrzehnten befürchtet wird.