Venedig, die ikonische Stadt der Kanäle und historischen Pracht, startete 2024 ein Experiment, indem sie eine Gebühr von 5 Euro für Tagesgäste einführte. Diese Initiative, die darauf abzielt, den überwältigenden Zustrom von Touristen zu verringern, lief einen Monat und endet an diesem Wochenende. Die Testphase hat über 2 Millionen Euro an Einnahmen generiert und damit sowohl die Anziehungskraft der Stadt als auch die potenziellen finanziellen Vorteile einer solchen Gebühr unterstrichen.
Die Gebühr hat jedoch nicht dazu geführt, die Zahl der Besucher signifikant zu reduzieren. An manchen Tagen strömten immer noch bis zu 25.000 Touristen durch die engen Straßen und malerischen Wasserwege der Lagunenstadt. Dieses Volumen verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen Venedig bei der Bewältigung des Massentourismus steht, trotz der neuen finanziellen Barriere.
Für das Jahr 2025 plant Venedig, dieses Projekt auszuweiten und die Gebühr auf 10 Euro pro Tagesgast zu verdoppeln. Die Stadt hofft, dass diese erhöhte Abgabe die Zahl der Touristen wirksamer eindämmen wird, die seit langem die lokale Infrastruktur und das tägliche Leben der Bewohner belasten.
Touristen können die Gebühr im Voraus online entrichten und erhalten einen QR-Code, der ihnen den Zugang zur Stadt ermöglicht. Dieses System soll den Eintritt vereinfachen und die Einhaltung der neuen Vorschriften sicherstellen.
Das Hauptziel dieser Maßnahmen ist es, die negativen Auswirkungen des Massentourismus auf Venedigs einzigartiges kulturelles und architektonisches Erbe zu mildern. Trotz des klaren finanziellen Erfolgs des Tests im Jahr 2024 hat dieser auch gezeigt, dass eine bloße Gebühr nicht ausreicht, um die Besucherzahlen zu reduzieren.
Man könnte meinen, dass Venedig sich durch die Einführung der Touristenabgabe hauptsächlich eine zusätzliche Einnahmequelle schafft. Die Tatsache, dass die Besucherzahlen trotz der Gebühr kaum zurückgegangen sind, zeigt, dass die Eindämmung des Massentourismus nicht der Hauptgrund für diese Maßnahme ist. Vielmehr scheint es, als wolle die Stadt von der ungebrochenen Anziehungskraft profitieren und dabei ihre finanziellen Ressourcen aufbessern. Ein nachhaltiger Plan zur Reduzierung der Touristenströme und zum Schutz der Stadt bleibt weiterhin aus.