
Spanien plant, Inlandsflüge zu reduzieren, insbesondere solche, die sich durch eine schnelle Bahnverbindung ersetzen lassen. Dieses Vorhaben orientiert sich am französischen Modell, welches bereits ähnliche Maßnahmen umgesetzt hat, um die Nutzung von Kurzstreckenflügen zu verringern.
Im Mai dieses Jahres verbreitete sich eine Neuigkeit aus Frankreich in Europa, die vor allem für umweltorientierte Reisende von Interesse war: Frankreich hat als weltweit erstes Land bestimmte Kurzstreckenflüge verboten, und zwar auf Routen, für die es bereits gute Zugverbindungen gibt. Das bedeutet, dass man jetzt für kurze Strecken wie von Paris nach Bordeaux nicht mehr fliegen darf.
Die spanische Regierung plant nun, ähnliche Schritte zu unternehmen: Ende Oktober einigten sich die Sozialistische Partei Spaniens (PSOE) und die linke Sumar-Partei auf eine neue Regierungskoalition, wobei sie auch über den Vorschlag zur Reduzierung des Flugverkehrs Einigkeit erzielten. „Spanien muss eine grüne Wende vollziehen. Unser Ziel ist es, ein Vorreiter im Bereich der erneuerbaren Energien zu werden. Wir haben keinen zweiten Planeten. Umweltschutz ist der Schlüssel zur Zukunft unserer Wirtschaft“, wird die amtierende Vizepräsidentin Yolanda Díaz auf der Nachrichtenwebsite PV zitiert.
Die Absicht der spanischen Regierung zielt darauf ab, Flüge zu streichen, deren Ziele auch in weniger als 2,5 Stunden per Zug erreichbar sind. Ein Bericht auf PV, der sich auf eine Untersuchung der Umweltgruppe Ecologistas en Acción stützt, zeigt auf, dass die Abschaffung von nur elf Flugrouten die Emissionen von Inlandsflügen auf dem spanischen Festland um 30 bis 40 Prozent und die Gesamtemissionen des Landes um fast 10 Prozent senken könnte.
Zu den möglicherweise betroffenen Routen gehören Verbindungen von Madrid zu Orten wie Barcelona, Alicante, Málaga, Pamplona, Santiago de Compostela und Valencia sowie Flugstrecken zwischen Barcelona und Valencia. Wann genau das Verbot für Kurzstreckenflüge umgesetzt werden soll, ist momentan noch unklar.