
Kroatien verzeichnet einen beeindruckenden Anstieg der Besucherzahlen und sieht die Tourismuskrise, die durch die Pandemie ausgelöst wurde, als überwunden an. Dennoch gibt es Bedenken bezüglich der bevorstehenden Sommersaison, da die Preise unaufhörlich steigen.
Kroatien verzeichnete im ersten Halbjahr 2023 einen bemerkenswerten Anstieg der Urlauberzahlen und erreichte einen neuen Rekord. Laut dem Tourismusministerium liegt die Anzahl der Gästeankünfte bereits um zwölf Prozent über dem Rekordjahr 2019. Bei einer Pressekonferenz letzte Woche teilte Nikolina Brnjac, die Tourismusministerin von Kroatien, mit: "Wir gehen nun mit großer Zuversicht in die Haupt- und Sommersaison des Reisejahres." In den Monaten von Januar bis Juni kamen bereits 3,5 Millionen Touristen nach Kroatien. Es wurden auch 10,7 Millionen Übernachtungen registriert, was einem Anstieg von drei Prozent im Vergleich zu 2019 entspricht.
Laut Kristjan Staničić, dem Direktor des Tourismusverbandes Kroatiens, sind die Krisenjahre der Pandemie überwunden und die Werbeaktivitäten in 14 europäischen Ländern und den USA waren erfolgreich. Allerdings wird die Freude der Tourismusverantwortlichen durch die ungebremste Preisspirale nach oben gedämpft. Im März äußerte Ministerin Brnjac noch die Überzeugung, dass der Urlaub in Kroatien mit der Einführung des Euros nicht teurer wird. Doch die Realität zu Beginn der Hochsaison sieht anders aus. Die Preise haben bereits ein nie dagewesenes Niveau erreicht. Während man im Juni 2022 beispielsweise noch zehn Euro für Calamari in einem Restaurant in Pula bezahlte, muss man in diesem Jahr mit dem Doppelten rechnen. Es ist zu befürchten, dass mit steigender Gästezahl auch die Preise weiter ansteigen werden.
Bislang spiegelt sich das hohe Preisniveau noch nicht in der Anzahl der Buchungen wider, was laut Staničić darauf hindeutet, dass es in Europa genügend Gäste gibt, die bereit sind, für das Angebot des kroatischen Tourismus zu zahlen. Der Tourismusdirektor merkte jedoch an: "Es ist jedoch schwer vorherzusagen, was unsere Gäste denken werden, wenn sie nach Hause zurückkehren." Ein Teil der Preiserhöhungen ist gerechtfertigt, ein Teil kann auf die Inflation zurückgeführt werden, und einige Preiserhöhungen waren praktisch unvermeidlich.
Staničić warnt davor, dass nur wenige Menschen verstehen werden, dass die gleiche Dienstleistung in diesem Sommer um mehr als hundert Prozent teurer ist als im letzten Jahr. Er mahnt die Tourismusbranche zur Vorsicht und Sensibilität bei der Preisgestaltung, um nicht über das Ziel hinauszuschießen. Er betont, dass Gäste solche Dinge nicht verzeihen werden, insbesondere da viele Urlauber in diesem Jahr sehr preissensibel sind. Im vergangenen Jahr waren 18 Prozent der Europäer besorgt über die steigenden Reisekosten, während es in diesem Jahr bereits 24 Prozent sind.
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