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6 Jahre nach dem Ende wird die Marke Air Berlin zum Schnäppchenpreis verkauft


Air Berlin an besseren Zeiten.
© Pixaby

Nachdem Air Berlin zahlungsunfähig wurde, gestaltete sich der Verkauf der Marke durch den Insolvenzverwalter als langwieriger Prozess. Schließlich wurde jedoch ein neuer Eigentümer für die Marke gefunden.


Der Auftakt zum Niedergang ereignete sich am 15. August 2017, als Air Berlin aufgrund anhaltender Verluste gezwungen war, Insolvenz anzumelden. Einige Wochen später stellte die einstige zweitgrößte Fluggesellschaft Deutschlands den Flugbetrieb ein.


In der Folge bemühte sich der Insolvenzverwalter Lucas Flöther, die immer noch präsent bleibende Marke trotz des Flugbetriebsstopps zu veräußern. Im Februar 2018 brachte er sie zusammen mit 180 weiteren geschützten Marken des Unternehmens und etwa 1000 Internetdomains auf den Markt. Jedoch blieb ein Käufer aus - bis jetzt.


Am 21. Juni erfolgte die Übertragung der Marke Air Berlin auf die Berliner Firma Air 41. Diese Firma spezialisiert sich auf die Entwicklung von Softwarelösungen für kleine und mittelgroße Reiseveranstalter sowie Fluggesellschaften. Hinter diesem Unternehmen steht ein vertrauter Gründer: Marcos Rossello, der vor sieben Jahren bereits erfolgreich die Fluggesellschaft Sundair ins Leben gerufen hat.


In einem Gespräch mit aeroTELEGRAPH bestätigt Rossello den Erwerb. "Wir haben in der Tat die Markenrechte von Air Berlin erworben", gibt er zu Protokoll. Hinsichtlich der Nutzung der Markenrechte sei jedoch noch keine endgültige Entscheidung gefallen. "Es existieren verschiedene Ideen. Die Bandbreite an Möglichkeiten ist weitreichend."


Die Vorstellung, die kürzlich erworbene Marke in die bestehende Fluggesellschaft zu integrieren, bezeichnet Rossello persönlich als unwahrscheinlich. "Sundair hat bereits eine solide Position im Markt etabliert", erklärt er. Neben der deutschen Ferienfluggesellschaft führt er auch eine Tochtergesellschaft in Kroatien namens Fly Air 41, die hauptsächlich für Sundair operiert. Jüngst hat Schauinsland Reisen bei beiden Unternehmen die Mehrheit der Anteile übernommen.


Ursprünglich hatte Insolvenzverwalter Flöther die Hoffnung, durch den Verkauf der Markenrechte "signifikante Einnahmen zugunsten der Insolvenzmasse" zu generieren. Sogar zahlreiche Fachexperten hatten zu dieser Zeit noch die Ansicht vertreten, dass der Markenname für mehrere Millionen Euro veräußert werden könnte. Jedoch wurde dieses Ziel deutlich verfehlt. Laut dem jüngsten Sachstandsbericht an die Gläubiger beläuft sich der Verkaufspreis für die Marke Air Berlin auf 120.190 Euro.


Der Gründer der Fluggesellschaft und der Insolvenzexperte sind miteinander vertraut, da Flöther in seiner Funktion als gerichtlich bestellter Sachwalter das Schutzschirmverfahren von Sundair im Zeitraum von 2020 bis 2021 begleitete. Während dieses Verfahrens wurden verschiedene Anpassungen an den Vereinbarungen mit den Leasinggebern durchgeführt und eine Neuausrichtung der Flotte vorgenommen.


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